Kind und Hund – ein tolles Team oder doch eine versteckte Gefahr?

Viele Kinder wünschen sich einen Hund – im besten Fall natürlich einen süßen Welpen zum Kuscheln und Spielen. Kinderpsychologen heben sogar hervor, dass Kleinkinder, die mit Hunden engen Umgang haben, seelisch stabiler und allgemein gesünder aufwachsen. Aber ein Hund ist kein Spielzeug, sondern ein Lebewesen, das seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen hat. Ununterbrochene Aufsicht und klare Regeln sind unverzichtbar, wenn eine neue Fellnase einzieht oder der Hund an den neuen Familienzuwachs gewöhnt werden soll. Bevor es aber überhaupt so weit kommen kann, sollten sich die Eltern erstmal grundsätzlich sicher sein, dass die Haltung eines Familienhundes in den Alltag passt und genügend Zeit für die Erziehung des Hundes vorhanden ist. Es sollte sich im Vorfeld informiert werden, was bei der Anschaffung und Erziehung alles beachtet werden muss. Nichts wäre schlimmer für alle Seiten, als wenn der Hund aufgrund von Problemen abgegeben werden müsste. Es muss ganz sicher feststehen, dass die Zeit für einen Hund gekommen ist.

Der perfekte Familienhund – wie sieht der eigentlich aus?

Die Auswahl des Hundes ist der zweitwichtigste Schritt. Er muss zur Familie passen und dessen Alltag, Erwartungen und Wünschen gerecht werden können. Die Familie sollte sich auch die Frage stellen, was der Hund in Zukunft alles mit ihnen zusammen erleben soll, allerdings sollte allen (überwiegend den Eltern) bewusst sein, dass es sich nicht nur um eine kurze Zeit handelt, sondern um die nächsten 10 bis 20 Jahre.

Was aber jeder Familienhund unabhängig von Rasse, Alltagsplanung oder Sonderwünschen mitbringen sollte, ist eine hohe Reizschwelle und einen ausgeglichenen Grundcharakter. Denn Ruhe und Gelassenheit und ein „eher dickeres Fell“ helfen dem Hund dabei, mit Kindern gut zurechtzukommen. Sensible, feinfühlige Hunde sind mit lebhaften, mobilen, oder auch lauten Kindern schnell überfordert, könnten aber für ältere Kinder gute Freunde und Partner sein. Es gilt also nicht nur, die Wünsche und Vorlieben der Menschen abzudecken, sondern in erster Linie ist es viel wichtiger, die Bedürfnisse des Hundes zu kennen, sie im Auge zu behalten und diesen nachzukommen, damit einem unproblematischen Zusammenleben nichts im Weg steht.

Generell kann man also nicht genau sagen, diese oder jene Rasse ist für Familien mit Kindern immer geeignet. Jeder Hund, auch ein Hund aus dem Tierschutz, kann kinderfreundlich sein. Es ist eine Frage von Sozialisierung, Erziehung, Haltung, Umgebung und Erfahrungen, die der Hund mit Kindern gemacht hat. In jeder Rasse findet man charakterliche Unterschiede. Und wie sich auch jede Familie von der im Nachbarhaus unterscheidet, so hat jeder einzelne Hund diese individuell stark ausgeprägt, es gibt also stabile somit geeignete oder instabile und damit ungeeignete Hunde. Deswegen muss die Auswahl des Hundes auch ganz individuell getroffen werden: Rasse, Charaktereigenschaften, Welpe, Junghund, erwachsener Hund, vom Züchter oder aus dem Tierheim, groß, klein …

Es stellen sich also viele Fragen und wer sich bei der Wahl nach seinem neuen Familienmitglied unsicher ist welcher Hund der richtige für die Familie wäre und was dieser an besonderen Eigenschaften etc. mitbringen muss, sollte sich dabei unbedingt Unterstützung suchen, damit es nicht zu unnötigen Problemen und Stress kommt. Dies kann man im Tierheim, bei einer Hundeschule, beim Züchter oder auch in vielen Hundepensionen (auch wir beraten zukünftige Besitzer gerne! J) machen, damit nichts schief laufen kann!

Hund und Schwangerschaft

In der Schwangerschaft verändert sich durch den Hormonanstieg von Beta HCG der Körpergeruch der Schwangeren. Der Familienhund kann verschieden darauf reagieren. Er kann anhänglicher, vorsichtiger, wachsamer sein oder die Schwangere vor anderen Hunden und Menschen beschützen wollen.

Die Schwangerschaft kann als Zeit genutzt werden um:

-alte Gewohnheiten zu überdenken und eventuell zu verändern

-zu überlegen, welche Zeiten und welchen Stellenwert der Hund einnimmt und wie der Hund trotzdem weiterhin ausgelastet werden kann, wenn das Kind geboren ist

-bei unerwünschtem Verhalten vom Hund die Hilfe eines Hundetrainers / einer Hundetrainerin in Anspruch zu nehmen bevor das Kind auf der Welt ist

-evtl. das Kinderzimmer zum Taburaum zu erklären, den der Hund (wenn überhaupt) nur betreten darf, nachdem er dazu aufgefordert worden ist.

-zu überdenken, welche Erfahrungen der Hund bereits mit Kindern in verschiedenen Altersstufen gemacht hat

-den Hund behutsam an Kinder zu gewöhnen, z.B. durch Nachbarn oder Bekannte, die schon Kinder haben, Spaziergänge vorbei an Kindergärten, Spielplätzen und Schulhöfen

Dabei muss aber immer unbedingt dafür gesorgt werden, dass die Kinder zu keiner Zeit in Gefahr sind, selbst wenn sie sich dem Hund gegenüber falsch verhalten! Grade wenn man nicht weiß, wie der Hund auf Kinder reagiert, sollte der Schutz des Kindes immer an erster Stelle stehen und der Hund ggf. mit einem Maulkorb gesichert werden.

Eine Schwangerschaft ist kein Grund einen Hund abzugeben!!!

Erster Kontakt nach der Geburt

Um den Hund an das Baby zu gewöhnen gibt es viele Wege und Möglichkeiten, die individuell auf den Hund angepasst werden sollten.

Eine Möglichkeit wäre z.B. vor der Entlassung aus dem Krankenhaus die getragene Kleidung des Babys mit nach Hause zu nehmen, damit der Hund den Geruch des Babys bereits aufnehmen kann.

Auch für die erste Begegnung mit dem Baby gibt es viele Wege, wie man diesen Schritt angehen kann. Natürlich muss auch hierbei das Vorgehen für das erste Zusammentreffen individuell auf den Hund abgestimmt werden.

Wenn man dann mit dem Baby das erste Mal nach Hause kommt, sollte man ruhig und souverän bleiben und mit positiver Einstellung in die Situation gehen.

Ist man sich unsicher oder hat Angst, weil man nicht weiß wie man diesen Schritt richtig angehen soll damit es keine Probleme gibt, sollte man unbedingt einen Hundetrainer um Hilfe bitten.

Auch die erste Zeit mit Baby und Hund ist sehr wichtig, sodass auch hierbei ein paar Dinge zu beachten sind z.B.:

-der Hund sollte (auch wenn das Baby grade am Anfang viel Aufmerksamkeit benötigt und immer an erster Stelle steht) nicht vernachlässigt werden, denn so kann er „eifersüchtig“ werden und ggf. negativ auf das Kind reagieren, selbst wenn vorher alles problemlos geklappt hat

-das Baby und der Hund sollten zu keiner Zeit alleine gelassen werden und der Hund darf nicht die Möglichkeit haben unbemerkt an das Kind zu kommen z.B. wenn der Hund groß genug ist in das Bett zu kommen oder er reinspringen/klettern kann

Kinder sollten die richtige Körpersprache und den Umgang mit dem Hund von Anfang an erlernen!

Weder Kind noch Hund möchten unfair behandelt werden, leider kann der Hund im Gegensatz zum Kind nicht „Lass das!“ sagen und reagiert sehr unterschiedlich auf Stress, Bedrohung oder Bedrängung. Der eine will sich zurückziehen, der andere knurrt und/oder zeigt Zähne und manche schnappen/beißen sogar zu. Bei einem gut sozialisierten Hund sind diese Signale gut ausgeprägt und noch nicht bedrohlich, dennoch sollte es nicht zu so einer Situation kommen, weshalb man dem Kind von Anfang an die Hundesprache und den artgerechten Umgang mit dem Hund beibringen sollte. Zusätzlich sollte der Hund eine Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung haben, an die das Kind nicht dran darf, sodass der Hund dort seine komplette Ruhe hat. Nur so wird gewährleistet, dass der Hund nicht geärgert, bedrängt oder gequält und die Kinder dadurch verletzt werden können.

Vor allem an der Rute (falls vorhanden) kann man die Stimmung eines Hundes gut ablesen: Fühlt sich der Hund unwohl oder hat er Angst, so zieht er die Rute ein. Freut er sich, so wedelt er. Doch Vorsicht: Eine wedelnde Rute zeigt zunächst nur den Grad der Aufregung und muss nicht immer Freude bedeuten. Auch sollte das Kind wissen, dass ein Hund sich bedroht fühlen kann wenn man ihn anstarrt oder von oben unvermittelt nach seinem Kopf greift. Das Kind sollte sofort respektieren, dass Augen, Nase, Ohren und Rute ganz besonders empfindliche Körperteile des Hundes und keine Haltegriffe oder Spielzeuge sind und dass ein fressender oder schlafender Hund nicht gestört werden darf!

Auch müssen Kinder unbedingt von Anfang an darüber informiert werden, dass sie niemals einen fremden Hund anfassen dürfen, ohne vorher den Hundebesitzer um Erlaubnis gefragt zu haben, denn es gibt Hunde, die auf Kinder mit Angst, Abwehr oder Aggression reagieren.

Da Hunde sehr Reizempfindlich sind, können sie auf hektische, unvermittelte Bewegung mit Bellen, Knurren, Anspringen oder sogar Beißen reagieren. Kinder sollten daher lernen, sich in der Nähe eines Hundes ruhig und umsichtig zu verhalten und ihm den nötigen Freiraum zu geben, damit der Hund nicht gestresst wird und ggf. Abwehrreaktionen zeigt.  Das gilt ganz besonders an öffentlichen Plätzen, wo viele Hunde unterwegs sind oder mitunter ohne Leine laufen und dadurch die Möglichkeit haben, eigenständig zu jemandem hinzugehen. Absolute Tabus für Kinder sollten sein, dass sie den Hund in die Enge treiben, nach ihm treten oder ihn mit Gegenständen bewerfen! Aber auch sich über den Hund beugen, ihn umklammern/umarmen oder ihn küssen (vor allem in der Nähe des Kopfes) sollte untersagt werden, da es möglich ist, dass der Hund dies als massives Dominanzverhalten oder Drohung deuten und dementsprechend mit einer ggf. heftigen Abwehrreaktion reagieren könnte.

Die Hilfe bei der Versorgung stärkt nicht nur die Freundschaft zwischen Hund und Kind, sondern bringt auch weitere Vorteile mit sich!

Ein Hund braucht Futter, Wasser, Bewegung, Beschäftigung, Pflege und viel Ruhe. Die Verantwortung dafür kann und darf ein Kind natürlich nicht alleine tragen – das bleibt immer die Aufgabe der Eltern. Aber dennoch sollte das Kind schon früh in die Versorgung des vierbeinigen Familienmitgliedes einbezogen werden und helfen dürfen, damit es nach und nach mehr Aufgaben in der Hundepflege übernehmen kann. Dadurch lernt das Kind sich auf andere Lebewesen einzustellen, sich selbst zurückzunehmen, selbstständiger zu werden und Verantwortung zu tragen. Auch auf die Charakterentwicklung des Kindes hat ein Hund eine große Einwirkung, sodass z.B. ruhige Kinder offener und lebhafter werden können und unruhige, zappelige Kinder können lernen, ruhiger zu werden. Natürlich muss man die Aufgaben, die man dem Kind überträgt, sowohl dem Alter und der Reife des Kindes, als auch dem Charakter und den Eigenschaften des Hundes anpassen. Sollte der Hund z.B. eine Neigung zu einer Futteraggression o.ä. zeigen, sollte man diese Aufgaben natürlich selbst erledigen und auch keine Hilfe vom Kind annehmen! So kann das Kind dann stattdessen den Hund z.B. unter genauer Anleitung und Beobachtung bürsten, bei Suchspielen die Gegenstände verstecken, Bällchen werfen und vieles mehr mit ihm unternehmen, was die Freundschaft zwischen Hund und Kind stärkt. Die Eltern (oder eine andere Aufsichtsperson) sollten immer in der unmittelbaren Nähe sein um Fragen beantworten, Hilfestellung geben und im Ernstfall eingreifen zu können. Es sollte zudem immer bedacht werden, dass Kinder nie allein mit dem Hund Gassi gehen sollten. Gefährlich für alle Beteiligten kann es nämlich auch mit einem kleinen Hund im Straßenverkehr werden oder wenn das junge Hund-Kind-Gespann auf einen aggressiven Vierbeiner trifft. In solchen Situationen sind alle Kinder (und Hunde) überfordert und gefährdet.

Auf Sicherheit und Gesundheit achten – vor allem bei Welpen und Kleinkindern

Grundsätzlich gilt: Die meisten Hunde akzeptieren und respektieren Kleinkinder nicht als Sozialpartner und reagieren oftmals sehr empfindlich auf Zwicken und Geschrei. Wenn Kinder und Hunde toben, kann es manchmal sehr wild und ruppig zugehen. Deshalb sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Situation für beide Parteien noch angenehm bleibt. Bei kleineren Unfällen muss Ruhe bewahrt und anschließend die Situation mit dem Kind besprochen werden.

Ganz besondere Fälle sind Welpen und Kleinkinder. Das Spielen mit einem jungen Hund oder einem Kleinkind sollte ausschließlich und nur unter besonderer Aufsicht eines Erwachsenen geschehen. Darüber hinaus gehören Welpen nie in die unerfahrenen Hände von Kleinkindern. Schließlich sind die kleinen Hunde selbst noch neu auf der Welt und müssen viel lernen. Zudem haben Welpen sehr kleine, spitze Zähne und oftmals noch keine Beißhemmungen, was schnell (kleinere) Verletzungen mit sich bringen kann. Auch ihre eigene Größe, ihr Gewicht oder ihre Kraft können Welpen noch nicht gut genug einschätzen, was ebenfalls zu Unfällen (wie z.B. Stürze durch anspringen oder umrennen) führen kann. Unter Aufsicht sollte das Spielen und Schmusen mit dem Hund oder Welpen erlaubt sein, wenn das Kind sich dabei an die vorgegebenen Regeln hält.

Dem Kind sollte auch erklärt werden warum das Haustier so gerne Gesichter leckt und warum es besser ist, das zu vermeiden, ohne dabei ruppig zum Hund zu werden. Es sollte trotzdem nicht viel Aufsehen daraus gemacht werden wenn es dann doch bei dem eigenen sauberen „Stubenhund“ passiert. Stattdessen sollte für die Gesundheit des Hundes gesorgt werden, indem auf Sauberkeit, eine regelmäßige Entwurmung und eine gute Fellpflege und -kontrolle (Flöhe, Zecken, Haarlinge) wertgelegt wird, denn das ist ein Muss zum Wohle des Hundes und der Kinder.

Für den Fall das man aus einem bestimmten Grund nicht die Möglichkeit hat sich selbst um die Fellpflege seines Lieblings zu kümmern bieten wir gerne unsere Hilfe an! So braucht man nur bei uns anrufen um einen Termin für unseren Hundesalon zu machen und schon hat sich das Problem in Luft aufgelöst. Durch unsere langjährige Erfahrung und unserer professionellen Ausstattung haben wir die Möglichkeit Ihren Hund optimal zu pflegen! Unser Wohlfühlprogramm umfasst alles, was Ihr Hund zur richtigen Fellpflege benötigt, wobei wir auch gerne auf Ihre individuellen Wünsche eingehen, damit alle glücklich und zufrieden sind. Krallen schneiden, Ohren zupfen, Baden (dafür benutzen wir unser Medizinisches Hautbad, was nicht nur gut für die Haut ist (auch für Allergiker geeignet!), sondern auch dafür sorgt, dass der Hund deutlich weniger Haare verliert), Unterwolle ausbürsten, Trimmen (das „Auszupfen“ der Unterwolle) und Scheren (nach Rassestandard oder individuell wie von Ihnen gewünscht) sind ein Teil unseres vielseitigen Angebotes!