Tipps zur richtigen Zahnpflege

Was tun bei schlechtem Atem?

Hunde haben selten frischen Atem. Durch den hohen Eiweißanteil der Nahrung und die daraus resultierende mikrobiologische Aktivität im Maul kommt es schnell zu Mundgeruch. Das muss also nicht krankhaft sein. Wird der Atem aber wirklich schlecht, sollte man einen Tierarzt aufsuchen und nach der Ursache suchen.

Oft finden sich an den hinteren Backenzähnen dicke Zahnbeläge, die meist mit Zahnfleischentzündungen einhergehen und den penetranten Mundgeruch hervorrufen. Allzu oft treffen Tierärzte leider auch bereits auf völlig vereiterte Zähne, weil Hunde offenbar in der Lage sind, Zahnschmerzen zu ignorieren und lange ein nahezu ungestörtes Fressverhalten zeigen.

Doch vereiterte Zähne sind nicht nur ein Schmerzproblem: Durch die permanente Entzündung können Krankheitserreger in den Blutkreislauf geschwemmt werden und sich in gut durchbluteten Organen wie Niere und Herz ansiedeln. Viele Herzklappendefekte bei älteren Hunden sind auf schlechte und ungepflegte Zähne zurückzuführen. Mundgeruch kann auch auf eine innere Erkrankung hindeuten. Wenn es im fortgeschrittenen Alter zu einer Nierenerkrankung kommt, sammeln sich Stoffwechselabbauprodukte im Körper an, die normalerweise durch die Niere ausgeschieden würden. Diese Stoffwechselschlacken suchen sich einen neuen Weg nach „draußen“ – oft über die Mundschleimhäute. So kann es zu Entzündungen im Maul kommen. Tierärzte sollten darum die Nierenwerte miterfassen, wenn sie bei älteren Hunden das Blut untersuchen.

Zahnerkrankungen beim Hund müssen ähnlich sorgsam behandelt werden wie beim Menschen. Bei Zähnen die besonders betroffen sind, wird zuerst der Zahnstein entfernt. Oftmals treten dann noch weitere Defekte auf. Danach muss überprüft werden, ob sich Zahnfleischtaschen gebildet haben, in denen sich Futterreste sammeln können, die erneut für Entzündungen sorgen. Auch werden die Zähne poliert. Um das Anheften neuen Zahnsteins zu vermeiden. Ein letzter wichtiger Schritt ist das Fluoridieren der Zähne, damit der Zahnschmelz vor weiteren Angriffen geschützt werden kann. Weil Hunde so geräuschempfindlich sind, ist es notwendig, sie für eine Zahnreinigung zu betäuben.

Allerdings bieten wir, grade für ältere Hunde, die Zahnsteinentfernung OHNE Narkose an, da viele Hunde diese nicht gut vertragen oder das Risiko, das der geliebte Vierbeiner nicht mehr wach wird, viel zu hoch ist.

Dennoch ist Vorbeugung das A und O, damit es erst gar nicht so weit kommen muss. Dabei ist zu beachten, dass viele Zahnpflegeprodukte ihren Zweck nicht erfüllen.

Auch beim Hund ist tatsächlich Zähneputzen die effektivste Methode, um einer Erkrankung vorzubeugen. Es gibt inzwischen eigens entwickelte Zahnpasta für Hunde, die eben nach Hühnchen statt nach Minze schmeckt. Trainieren sollte man das Zähneputzen mit dem Hund frühestmöglich, am besten im Welpenalter. Falls er nicht mitmacht, kann man es mit Kauknochen probieren. Diese setzen beim Kauvorgang ein Enzym frei, das die Zähne reinigt. Wenig effektiv ist dagegen Trockenfutter. Abrieb des Zahnsteins findet kaum statt, weil viele Hunde ihr Futter schlingen und kaum kauen. Die wenigen Brocken, die tatsächlich gekaut werden, sind aber schnell eingespeichelt und somit kaum in der Lage Abrieb zu erzeugen.